Referenzen und Projekterfolge
Diskretion ist unser oberstes Gebot. Viele unserer Projekte unterliegen strengen Geheimhaltungsvereinbarungen (NDA). Hier sehen Sie eine Auswahl teilweise anonymisierter Anwendungsfälle, die unsere Arbeitsweise verdeutlichen.
Maschinen- und Anlagenbau
Lärmschutz-Einhausung Werkzeugmaschine
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Problem: Eine Werkzeugmaschine überschritt massiv die Lärmgrenzwerte am Arbeitsplatz. Gefordert war eine hochwirksame Kapselung, die den Lärm senkt, ohne die Bedienbarkeit und Wartungszugänglichkeit einzuschränken.
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Lösung: Messtechnische Identifikation der Hauptlärmquellen. Konstruktion einer maßgeschneiderten, akustisch entkoppelten Schallschutzkabine mit spezieller Absorber-Auskleidung und Sichtfenstern.
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Ergebnis: Reduktion des Schalldruckpegels um 18 dB(A). Die Arbeitsstättenverordnung wird sicher eingehalten, der Arbeitsschutz signifikant verbessert.
Virtuelle Akustik-Optimierung einer Antriebseinheit
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Problem: Bei einer neu entwickelten Antriebseinheit musste die Geräuschentwicklung bereits im frühen digitalen Entwurf minimiert werden. Ziel war es, teure Iterationsschleifen und physische Prototypen ("Trial & Error") konsequent zu vermeiden.
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Lösung: Durchführung einer vibroakustischen FEM-Simulation (COMSOL Multiphysics). Wir berechneten die Schallabstrahlung des Gehäuses und identifizierten durch Parameterstudien gezielte Design-Anpassungen an der Gehäusestruktur.
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Ergebnis: Der Kunde startete mit einem akustisch validierten Design direkt in die reife Prototypenphase. Dies sparte eine komplette Entwicklungsschleife sowie erhebliche Zeit- und Werkzeugkosten.
Resonanzanalyse eines optischen Präzisionsmessgeräts
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Problem: Ein hochsensibler Prototyp zeigte unerklärliche Messfehler. Der Verdacht: Die Struktur reagierte zu empfindlich auf minimale Umgebungsvibrationen, was die optische Präzision beeinträchtigte.
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Lösung: Durchführung einer numerischen Modalanalyse (FEM) der gesamten Gerätestruktur. Die Simulation identifizierte eine kritische Eigenfrequenz in einer Bauteilhalterung als Ursache.
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Ergebnis: Eine minimale, gezielte konstruktive Änderung auf Basis der Simulationsdaten eliminierte die Schwingungsanfälligkeit. Die volle Messgenauigkeit und Zuverlässigkeit wurden wiederhergestellt.
Transport & Automotive
NVH-Validierung von Strukturschaum-Profilen
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Problem: Ein Automobil-Zulieferer setzte Strukturschaum zur Versteifung von Karosserieprofilen ein. Gefordert war der Nachweis, wie sich dies auf das dynamische Verhalten (Eigenfrequenzen, Dämpfung) auswirkt, um Resonanzprobleme im Fahrbetrieb sicher auszuschließen.
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Lösung: Durchführung einer vergleichenden experimentellen Modalanalyse im Labor. Wir analysierten die Profile im gefüllten und ungefüllten Zustand, um die Dämpfungseigenschaften und Frequenzverschiebungen exakt zu quantifizieren.
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Ergebnis: Die Messdaten belegten, dass der Schaum kritische Resonanzen effektiv in unkritische Bereiche verschiebt. Der Kunde erhielt einen validierten Datensatz, um den akustischen Mehrwert seiner Leichtbau-Lösung gegenüber dem OEM erfolgreich nachzuweisen.
TPA eines Fensterhebersystems
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Problem: In einem Premiumfahrzeug wurden die Betriebsgeräusche des Fensterheber-Motors als störend empfunden. Eine pauschale Dämmung der gesamten Tür schied aus Gewichts- und Kostengründen aus. Es musste die exakte Ursache gefunden werden.
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Lösung: Durchführung einer systematischen Transferpfadanalyse (TPA). Wir zerlegten die Schallübertragung in ihre Pfade und identifizierten die Körperschall-Einleitung über einen einzigen Anbindungspunkt als dominante Lärmquelle.
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Ergebnis: Eine gezielte, konstruktive Entkopplung dieses einen Punktes verbesserte die Geräuschqualität signifikant. Das Problem wurde gewichtsneutral und äußerst kosteneffizient gelöst, ohne teures Dämmmaterial zu verbauen.
Dämpfungsanalyse von Bondal-Sandwichblechen
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Problem: Zur Reduktion tieffrequenter Dröhngeräusche sollte ein Karosseriebauteil aus hochdämpfendem Bondal-Sandwichblech gefertigt werden. Da das Material teurer ist als Standardstahl, wurde ein quantifizierter experimenteller Nachweis benötigt, der die akustische Überlegenheit zweifelsfrei belegt.
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Lösung: Durchführung einer vergleichenden Schwingungsanalyse im Labor. Wir bauten einen identischen Versuchsaufbau für beide Materialvarianten auf und maßen die Schwingungsantwort (Frequenzgang) unter definierten Anregungsbedingungen.
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Ergebnis: Der direkte Datenvergleich lieferte den Beweis: Das Bondal-Bauteil zeigte in den kritischen Frequenzbereichen eine signifikant höhere Dämpfung und reduzierte die Schwingungsamplituden massiv. Der Einsatz des höherwertigen Materials wurde durch die Messdaten technisch und wirtschaftlich gerechtfertigt.
Architektur & Bauwesen
Raumakustische Optimierung Landesministerium
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Problem: In einem Landesministerium in Wiesbaden wiesen 30 Büroeinheiten eine unzureichende Raumakustik auf (hohe Nachhallzeiten, schlechte Sprachverständlichkeit). Ziel war es, die Arbeitsbedingungen systematisch zu verbessern und die Vorgaben der DIN 18041 rechtssicher zu erfüllen.
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Lösung: Durchführung einer systematischen Bestandsaufnahme mittels Nachhallzeitmessungen in den Büros. Darauf aufbauend erstellten wir für jede Raumgröße ein detailliertes Sanierungskonzept, berechneten die notwendigen Absorberflächen und planten deren Positionierung.
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Ergebnis: Erfolgreiche akustische Ertüchtigung aller 30 Einheiten. Die Nachhallzeiten wurden signifikant gesenkt, was zu einer messbaren Reduktion des Stresslevels und einer gesteigerten Konzentrationsfähigkeit der Mitarbeiter führte.
Schallschutznachweis Wohn- & Geschäftshaus
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Problem: Für die Baugenehmigung eines Reihenhaus-Komplexes mit gemischter Nutzung (Gewerbe & Wohnen) war der Nachweis der Schalldämmung gemäß DIN 4109 zwingend erforderlich. Ziel war es, Nutzungskonflikte baulich auszuschließen und Rechtssicherheit für den Bauträger zu schaffen.
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Lösung: Erstellung einer detaillierten rechnerischen Prognose der Schalldämm-Maße aller trennenden Bauteile (Wände, Decken, Türen) auf Basis der Architektenpläne. Wir prüften dabei besonders kritische Übertragungswege zwischen den Gewerbeeinheiten und den Wohnräumen.
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Ergebnis: Der vollständige, normkonforme Nachweis ermöglichte ein reibungsloses Genehmigungsverfahren. Der Bauherr erhielt die Garantie, dass sein Objekt auch langfristig frei von akustischen Mängeln und Nachbarschaftsstreitigkeiten bleibt (Werterhalt).
Qualitätssicherung Trittschall im Neubau
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Problem: Ein Bauträger benötigte vor der finalen Übergabe eines Mehrfamilienhauses den objektiven Nachweis, dass der vertraglich vereinbarte erhöhte Schallschutz tatsächlich erreicht wurde. Ziel war die Qualitätssicherung und die präventive Absicherung gegen spätere Reklamationen der Käufer.
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Lösung: Durchführung einer normgerechten Bauakustik-Messung vor Ort. Unter Einsatz eines Norm-Hammerwerks und kalibrierter Klasse-1-Messtechnik überprüften wir die Trittschalldämmung der Geschossdecken auf Einhaltung der Grenzwerte.
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Ergebnis: Das offizielle Messprotokoll bestätigte die mangelfreie Ausführung und die Einhaltung der hohen Standards. Der Bauherr erhielt einen belastbaren, unabhängigen Qualitätsnachweis, der bei der Übergabe für Vertrauen und Rechtssicherheit sorgte.
Elektronik
Schwingungsanalyse & Lebensdauer
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Problem: Eine Steuerelektronik für den Automotive-Bereich musste hohen Vibrationsbelastungen standhalten. Es bestand das Risiko, dass schwere Bauteile (Kondensatoren, Spulen) durch Materialermüdung der Lötstellen im Dauerbetrieb abreißen.
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Lösung: Durchführung einer Random Vibration Analysis (PSD) mittels FEM. Wir berechneten die Schwingungsantwort der Leiterplatte und bewerteten die Lebensdauer der kritischen Lötstellen nach den Steinberg-Kriterien.
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Ergebnis: Identifikation ungünstig platzierter Komponenten in Resonanzbereichen. Durch Verschiebung der Bauteile und zusätzliche Fixierungspunkte (Staking) wurde die geforderte Lebensdauer rechnerisch nachgewiesen und der Shaker-Test bestanden.
Thermal Management einer Leistungsplatine
- Problem: Auf einer Leistungselektronik-Platine entstanden bei Volllast kritische "Hotspots", die zur Drosselung (Derating) des Systems führten. Die Wärmeabfuhr über das reine Platinenmaterial war unzureichend.
- Lösung: Detaillierte thermische Simulation. Wir analysierten die Wärmespreizung innerhalb der Kupferschichten und optimierten die Platzierung von Thermal Vias zur Durchkontaktierung auf einen Kühlkörper.
- Ergebnis: Senkung der Spitzentemperatur um 12 Kelvin. Durch die optimierte Wärmeverteilung konnte die Leistungsdichte erhöht werden, ohne die maximal zulässige Bauteiltemperatur zu überschreiten.
Induktives Löten & Elektromagnetische Erwärmung
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Problem: In einem automatisierten Fertigungsprozess sollten Lötstellen mittels Induktion (elektromagnetische Erwärmung) gefügt werden. Das Problem: Ungleichmäßige Erwärmung führte teils zu kalten Lötstellen, teils zu thermischer Schädigung der angrenzenden Komponenten.
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Lösung: Gekoppelte Multiphysik-Simulation (Elektromagnetik + Thermik). Wir simulierten die Wirbelströme in der Lötstelle und die daraus resultierende Joulesche Wärme. Optimierung der Spulengeometrie und der Frequenz.
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Ergebnis: Entwicklung eines robusten Prozessfensters. Die Simulation stellte sicher, dass das Lot zuverlässig schmilzt, während die empfindlichen Bauteile thermisch geschützt bleiben. Ausschussquote minimiert.
Energietechnik
Schallprognose Dach-Lüftungsanlage
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Problem: Für einen Neubau wurde eine großdimensionierte Rückkühlanlage auf dem Dach geplant. Aufgrund der Nähe zur Wohnbebauung drohte die Überschreitung der Grenzwerte der TA Lärm, was die Baugenehmigung gefährdete.
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Lösung: Erstellung einer detaillierten Schallausbreitungsprognose (SoundPLAN). Wir simulierten die Lärmbelastung an den Fenstern der Nachbarn und dimensionierten virtuell notwendige Maßnahmen (Schalldämpfer-Kulissen und eine Lärmschutzwand).
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Ergebnis: Der rechnerische Nachweis belegte, dass die optimierte Anlage die Grenzwerte (auch nachts) sicher einhält. Die Baugenehmigung wurde ohne Auflagen erteilt, teure nachträgliche Sanierungen wurden vermieden.
Lärmmessung Wärmepumpe (Nachbarschaft)
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Problem: Ein Anwohner fühlte sich durch das tieffrequente Brummen der Wärmepumpe seines Nachbarn gestört. Die Situation drohte in einen Rechtsstreit zu eskalieren, da unklar war, ob die subjektive Störung auch eine objektive Grenzwertüberschreitung darstellte.
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Lösung: Durchführung einer normgerechten Schallimmissionsmessung zur Nachtzeit. Wir erfassten den Schalldruckpegel und führten eine Frequenzanalyse durch, um eventuelle Tonhaltigkeitszuschläge (Strafzuschlag für Brummtöne) zu ermitteln.
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Ergebnis: Das unabhängige Messprotokoll schuf Fakten. Es wurde eine leichte Überschreitung festgestellt, die durch eine nachträgliche Schalldämmhaube behoben werden konnte. Der Streit wurde durch die objektive Datenlage außergerichtlich beigelegt.
NVH-Optimierung Heizungs-Prototyp
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Problem: Der Prototyp einer neuen Gas-Hybrid-Heizung wies im Teillastbetrieb starke Gehäusevibrationen auf, die als störendes Dröhnen wahrgenommen wurden. Die Ursache war unbekannt, eine pauschale Versteifung hätte das Materialbudget gesprengt.
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Lösung: Kombinierte Analyse aus Schwingungsmessung (Betriebsschwingungsanalyse) und akustischer Simulation. Wir identifizierten, dass die Frequenz der Umwälzpumpe eine Eigenfrequenz des Seitenblechs anregte (Resonanz).
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Ergebnis: Statt das Gehäuse teuer zu verstärken, wurde die Anbindung der Pumpe schwingungstechnisch entkoppelt. Das Dröhnen verschwand, und das Gerät erreichte die geforderte "akustische Premium-Qualität" für den Marktstart.
